Zeit aufzustehen! Vorteile vom Arbeiten im Stehen
Sei ehrlich – sitzt du gerade, während du diesen Satz liest?
Falls ja: Du musst dich nicht ertappt fühlen. Durchschnittlich sitzen Deutsche immerhin über 7 Stunden pro Tag. Und das nicht aus Bequemlichkeit oder gar Faulheit. Immerhin gehört die Arbeit zum Alltag und will erledigt werden. Und das passiert in Zeiten der Digitalisierung immer öfter sitzend.
Dass viel Sitzen nicht gesund ist, ist weitgehend bekannt. Dementsprechend sind inzwischen fast alle Arbeitsplätze nach den Prinzipien der Ergonomie ausgestattet. Das ist jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn auch wer ergonomisch korrekt sitzt, sitzt letztendlich ungesund. Die Folgen des übermäßigen Sitzens machen von Tag zu Tag mehr Menschen zu schaffen. Dabei ist die Lösung einfach: Im Stehen arbeiten.
Arbeiten im Stehen - Vorteile
Im Stehen zu arbeiten hilft, Schmerzen zu reduzieren.
Verspannungen in Nacken, Schultern und Rücken, schmerzende Hüften und Haltungsschäden – das sind häufige Begleiterscheinungen klassischer Bürojobs. Im Bereich Ergonomie am Arbeitsplatz ist das Stehen ein wichtiger Punkt. Denn ein ergonomisch angepasster Arbeitsplatz kann zwar bereits einen großen Unterschied machen, aber niemals all die negativen Effekte des langen Sitzens gänzlich ausgleichen.
Deutlich wird das daran, dass auch bei einer ergonomisch korrekten Sitzposition irgendwann alles unbequem wird. Man überschlägt die Beine, lehnt sich erst vor und dann zurück, beginnt zu lümmeln. Kein Wunder. Unbewusst versuchen wir den Druck, den das Sitzen auf unseren Körper ausübt, auszugleichen.
Im Stehen zu arbeiten kann Rückenschmerzen um bis zu 54% reduzieren.
Ein Stehtisch im Büro hat auf unsere Gesundheit eine positive Auswirkung. Das bestätigte eine amerikanische Studie im Jahr 2011. Durch die Stehpausen werden auch Schulter- und Nackenschmerzen effektiv gemindert. Diese entstehen vor allem dann, wenn wir uns an unserem Arbeitsplatz vorlehnen und Rücken und Nacken eine C-Form einnehmen. Beim Arbeiten im Stehen wird die Wirbelsäule bewusst aufgerichtet, die Schultern wandern nach hinten und die Schulterblätter nähern sich einander an. So können Verspannungen im Vorab verhindert werden.
Aufstehen kann Krankheiten verhindern.
Sitzen ist das neue Rauchen.
Diesen Satz hört und liest man immer öfter. Die Liste der Erkrankungen, die unmittelbar mit übermäßigem Sitzen in Verbindung gebracht werden können, ist lang. Die Sitzdauer und Sitzhäufigkeit stehen so etwa im direkten Zusammenhang mit verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch ein Zusammenhang mit Diabetes und anderen Stoffwechsel-erkrankungen kann hergestellt werden. Sogar das Risiko an Krebs zu erkranken, steigt mit der Sitzdauer. Dementsprechend erschreckend sind die Zahlen auch in Hinblick auf die Sterblichkeitsrate.
Aufstehen setzt genau dort an, wo viele der Erkrankungen entstehen.
Durch den Wechsel zwischen sitzender und stehender Position werden Kreislauf und Stoffwechsel angeregt. Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen kann so effektiv entgegengewirkt werden. Auch das Risiko an Krebs zu erkranken sinkt, wie die amerikanische Krebsgesellschaft berichtet. Weiters wird die Verdauung angeregt, der Cholesterolgehalt im Blut sinkt und auch der Entstehung von Krampfadern kann entgegengewirkt enden.
Die Liste der gesundheitlichen Vorteile lässt sich nahezu beliebige lange fortsetzen und beschränkt sich nicht nur auf die physische Gesundheit, sondern beeinflusst auch die Psyche positiv.
Wer steht, verbrennt mehr Kalorien.
Das eigene Gewicht zu halten oder gar zu reduzieren, wird für die meisten Menschen mit steigendem Alter zur Herausforderung. Während in der Jugend mit ein wenig Sport und gesunder Ernährung die Kilos schnell purzelten, werden Abnehmversuche im Erwachsenenalter rasch zu einer frustrierenden Erfahrung. Schuld daran ist nicht nur ein verlangsamter Stoffwechsel, sondern auch die fehlende körperliche Aktivität durch eine vorwiegend sitzende berufliche Tätigkeit.
Beim Arbeiten im Stehen verbrennst du mehr Kalorien als im Sitzen.
Während der exakte Kalorienverbrauch von Person zu Person unterschiedlich ausfällt und von Alter, Geschlecht, Gewicht und Grundfitness abhängig ist, ist der höhere Kalorienverbrauch im Stehen einfach zu erklären: Beim Arbeiten im Stehen werden mehr Muskelgruppen aktiviert. Rücken, Bauch, Hüften, Po und Rumpf arbeiten aktiv zusammen und durch die höhere Muskelaktivität werden somit auch mehr Kalorien verbrannt.
Im Stehen zu arbeiten kann folglich dabei helfen das Gewicht zu halten und eine Gewichtsabnahme unterstützen, wie auch eine Studie der Mayo Clinic bestätigt.
Stehen hält fit.
Während Sport die negativen Folgen täglichen stundenlangen Sitzens nie gänzlich ausgleichen kann, kann Stehen die Resultate des Workouts aufrechterhalten und sogar stärken.
Wie bereits erwähnt, regt Stehen die Muskelaktivität an, was nicht nur dem Kalorienverbrauch, sondern auch der Grundfitness zugutekommt. Durch ergonomisches Arbeiten im Stehen werden bereits Bauch- und Rückenmuskeln gestärkt, auch die Beinmuskulatur wird aktiviert.
Verstärkt wird dieser Effekt, wenn das Stehen durch zusätzliche Bewegung ergänzt wird. Sei es durch das Balancieren auf einem Bein oder auch einem kleinen Tanz: Auch schon kleine, zusätzliche Bewegungen wie diese helfen dabei die Muskulatur aktiv und somit fit zu halten.
Wer steht ist produktiver und kreativer.
Prokrastination ist über die letzten Jahre zum geflügelten Wort geworden. Das Wort, das gemeinhin das Aufschieben von Arbeit bezeichnet, beschreibt ein Gefühl, das nahezu jedem wohlvertraut ist. Inzwischen gibt es etliche Studien, die sich mit den Ursachen des Phänomens „Prokrastination“ auseinandersetzen.
Eine Ursache für Prokrastination und mangelnde Produktivität, kann Sitzen sein. Sitzen belastet uns körperlich ebenso wie psychisch. Wir fühlen uns ausgelaugt, erschöpft und schlichtweg unwohl. Die Lösung lautet: Im Stehen arbeiten. Nicht umsonst kommt die Inspiration oft genau dann, wenn wir uns von unserem Arbeitsplatz wegbewegen und anfangen im Raum herumzugehen.
Unser Körper wird entlastet, Stoffwechsel und Kreislauf werden angeregt – und auf einmal kommen die Ideen wie von selbst, die Arbeit fällt leicht und ehe man sich versieht, befindet man sich wieder mitten im Workflow. Der Zusammenhang zwischen Sitzen, Stehen und Produktivität wurde auch durch eine amerikanische Studie belegt.
Richtiges Stehen sei gelernt
Es gibt also viele Vorteile, die das Stehen am Arbeitsplatz so mit sich bringt. Aufpassen muss man dennoch: Wer falsch steht, reduziert keine Schmerzen, sondern bewirkt genau das Gegenteil. Gleich wie im Sitzen können dann Verspannungen oder Haltungsschäden auftreten. Um dem vorzubeugen und am Stehtisch richtig zu stehen, zeigen wir dir ein paar Grundlagen:
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Steh aufrecht und gerade
Achte darauf, keinen krummen Rücken zu bilden und nicht nach vorne gelehnt zu stehen. -
Zieh deine Schultern nicht hoch
Lockere die Schultern und entspanne sie, sonst ist ein verspannter Nacken nur eine Frage der Zeit -
Bringe deinen Schreibtisch in die richtige Höhe
Wie wichtig die richtige Schreibtischhöhe ist, erklären wir dir hier. -
Richtiges Schuhwerk
Stabile und bequeme Schuhe ohne hohen Absatz sind empfehlenswert. -
Kein harter Untergrund
Zu harter Boden hat eine negative Auswirkung, eine Bodenschutzmatte oder Teppiche wirken schonend. -
Beweg dich
Es bringt sich nichts, einfach nur dazustehen. Baue Bewegungsphasen in deinen Arbeitsalltag ein: Lass deine Schultern kreisen, mach Dehnübungen und strecke deine Wirbelsäule.
(Weitere Tipps zum Thema „Bewegung am Schreibtisch“ findest du hier) -
Mache Pausen
Niemand sagt, dass du deinen Bürostuhl nicht mehr verwenden darfst. Gerade durch die Abwechslung zwischen Sitzen und Stehen erzielst du das beste Ergebnis.
Steh jetzt auf!
Im Stehen zu arbeiten bringt hat viele positive Aspekte. Profitiere von den vielen Vorteilen des Sitz-Steh-Tisches. Hol dir deinen höhenverstellbaren Schreibtisch und mach den ersten Schritt ein gesünderes und produktiveres Leben!